Kapitel 38 - Gerüstet

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Nathaniel stieg aus dem Skidcar und streckte sich, während die eisige Abendluft von Blackchester seine Lungen füllte. Die Dunkelheit hatte sich bereits über die Stadt gesenkt, und die flackernden Straßenlaternen warfen lange Schatten auf das Kopfsteinpflaster. Robert Ward, der vor ihm stand, warf einen prüfenden Blick auf die schäbige Eingangstür eines unscheinbaren Gebäudes. 

„Hier sind wir“, sagte Robert leise und ging auf die Tür zu.  

Mit einem leisen Klicken öffnete sich die Tür und gab den Blick auf eine steile Treppe frei, die in die Tiefe führte. Die Luft war kühl und roch nach feuchtem Stein. 

„Bleib dicht bei mir“, sagte Robert, seine Stimme hallte leicht in dem engen Schacht. "Warum ich?", fragte Nathaniel, als sie Schritt für Schritt die feuchten Stufen hinter sich ließen.

"Es gibt Abweichler, Menschen mit Fähigkeiten, und es gibt Menschen mit dem Willen, Rächer oder Helden zu sein. Wenn man sich die Geschichte Terras ansieht, dann gibt es immer wieder unvorstellbare Katastrophen und ich will vorbereitet sein. Ich will rechtzeitig den Robin Hood oder die Anne Frank haben. Menschen, die sich engagieren. Die Medien spielen solche Ereignisse herunter oder suchen nach einfachen Erklärungen. Es gibt schon viele Robin Hoods und ich will sie zusammenbringen, ein Netzwerk aufbauen, um vorbereitet zu sein." 

Robert hielt kurz inne. "Du hast die biologischen Fähigkeiten, die wir beobachtet haben, und du hast ein gutes Herz. Arbeitest im Repast, setzt dich für deine Freunde und deine Familie ein." 

Nathaniel kratzte sich am Hinterkopf, er hasste Komplimente oder wenn die Leute nur positiv über ihn redeten. "Aber ich kann nichts davon." Robert lachte laut auf, und das Echo hallte durch den Flur. 

"Zweifellos würdest du keinen guten Helden abgeben. Du wärst ein eitler Söldner." 

Sie gingen weiter, Schritt für Schritt, bis sich vor ihnen ein unterirdischer Gang erstreckte, der von spärlichen Lampen an den Wänden erhellt wurde. Nathaniel konnte das entfernte Rumpeln eines vorbeifahrenden Zuges hören. „Basis 017.“ stand auf einem Schild, das von der Decke hing. Einige Meter entfernt war ein Tor zu sehen. Nathaniel trat durch das massive, von Sicherheitskräften bewachte Tor und wurde von einem Anblick überwältigt, der seine kühnsten Vorstellungen übertraf. Die Basis erstreckte sich vor ihm in einer riesigen unterirdischen Kaverne, die mit modernster Technologie und Ausrüstung ausgestattet war. 

Der zentrale Bereich der Basis war ein offener Raum, der von einem riesigen holografischen Bildschirm dominiert wurde, der in der Mitte des Raumes schwebte. Er zeigte in Echtzeit eine Weltkarte mit markierten Einsatzgebieten, blinkenden Punkten und laufenden Missionen. Ein ständiger Strom von Informationen flimmerte über den Bildschirm, von Satellitenbildern bis hin zu den Kommunikationsprotokollen der Agenten im Einsatz.

Um den Hauptbildschirm herum waren mehrere Arbeitsstationen angeordnet, jede mit eigenen hochauflösenden Monitoren, Touchscreen-Konsolen und holografischen Projektoren. Agenten und Analysten saßen konzentriert an ihren Plätzen, vertieft in Datenströme und taktische Karten, während sie über Headsets miteinander kommunizierten.Entlang der Wände reihten sich verglaste Büros und Besprechungsräume, von denen aus man das Treiben im zentralen Bereich beobachten konnte.

„Das ist unsere Basis in Blackchester“, sagte Robert, der sich zu Nathaniel gesellt hatte. „Hier werden Leben gerettet.“ Nathaniel bemerkte eine lange gläserne Brücke, die zu einem separaten Flügel der Basis führte. „Was ist das da drüben?“, fragte er. „Das ist das Forschungs- und Entwicklungszentrum“, erklärte Robert. „Hier arbeiten unsere besten Wissenschaftler und Ingenieure an neuen Technologien, Waffen und Ausrüstungen für unsere Missionen.“ Durch die Glaswände des Zentrums konnte Nathaniel die Gestalten in weißen Kitteln sehen, die an unglaublichen Apparaturen arbeiteten. „Willkommen in der Zukunft“, sagte einer der Ärzte, der plötzlich mit einem stolzen Lächeln neben ihnen stand. „Von hier aus werden wir die Welt beschützen.“ Er lächelte und streckte die Hand aus. "Darf ich vorstellen: Dr. Archer. Ich kümmere mich um die biologischen Dinge." Nathaniel lächelte ihn an. "Wir sollten gehen", sagte Ward streng. 

Robert Ward führte die drei durch die Basis in die taktische Zentrale, einen beeindruckenden Raum, der von einer großen, kreisförmigen Anordnung von Bildschirmen und Konsolen dominiert wurde. Die Wände waren mit taktischen Karten und Missionsplänen bedeckt, die in Echtzeit aktualisiert wurden.  In der Mitte des Raumes stand ein großer runder Tisch, auf dessen Oberfläche ein holografisches 3D-Bild der Weltkarte projiziert wurde. Robert drückte ein paar Knöpfe und plötzlich erschienen auf der Karte viele kleine Lichter, die die Standorte der weltweiten Stützpunkte von Globe Preservation anzeigten. Neben den Standorten waren die Gesichter von Agenten und maskierten Personen zu sehen. Die gibt es wirklich, dachte Nathaniel.

„Willkommen in der taktischen Zentrale“, sagte Robert mit einem Anflug von Stolz in der Stimme. „Hier überwachen wir unsere Einsätze, koordinieren unsere Agenten und Superhelden und sorgen dafür, dass unsere Operationen reibungslos ablaufen.“

Nathaniel beugte sich vor, um sich die Karte genauer anzusehen. „Das sind also alle eure Stützpunkte?“, fragte er. Robert nickte. „Ja. Wir haben strategische Standorte auf der ganzen Welt. Jeder Stützpunkt ist voll ausgerüstet und bereit, auf Notfälle und Bedrohungen zu reagieren. Ob Naturkatastrophen, Terroranschläge oder andere Gefahren - wir sind immer einsatzbereit.“

Fasziniert schaute Nathaniel auf die Karte. „Wie habt ihr es geschafft, so viele Stützpunkte aufzubauen?“

Robert lächelte leicht und trat einen Schritt zurück, um ihm den vollen Blick auf die Karte zu ermöglichen. 

„Das ist eine lange Geschichte. Machen wir es kurz. Globe Preservation ist über vierhundert Jahre alt. Wir wurden damals gegründet, um größere Probleme zu lösen. Das waren vor allem Naturkatastrophen. Wir waren maßgeblich daran beteiligt, Städte auf der ganzen Welt vor der Natur zu schützen. Im Krieg haben wir uns relativ neutral verhalten und heute werden wir von allen Nationen gleichermaßen unterstützt.“

Nathaniel zog eine Augenbraue hoch. „Das hier ist also völlig neutral? Was sagen die Vereinigte Republik, das Königreich, Afran oder Novoslavia dazu?“

„Genau“, bestätigte Robert. „Sie akzeptieren uns. Es gibt genug Menschen mit den finanziellen Möglichkeiten und Organisationen, die an unsere Mission glauben und bereit sind, uns zu helfen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dadurch sind wir völlig unabhängig und können schnell und flexibel auf Bedrohungen reagieren. “

„Das ist das Herzstück unserer Operationen“, sagt er ernst und wendet sich einem taktischen Computer zu. „Hier entscheiden wir über Leben und Tod, über Einsätze und Strategien. Ihr werdet bald dazu gehören, und ich bin sicher, ihr habt das Zeug dazu.“

Robert Ward aktivierte weitere Knöpfe auf der Konsole und die holografische Weltkarte zoomte auf Blackchester. Ein pulsierendes blaues Licht markierte einen Bereich im Zentrum der Stadt. Nathaniel beugte sich neugierig vor, um die Details zu betrachten.

„Vor ein paar Tagen haben unsere Sensoren eine ungewöhnliche Energiequelle in Blackchester entdeckt“, begann Robert und deutete auf das pulsierende Licht. „Wir wissen noch nicht genau, woher diese Energie kommt, aber sie ist stark und instabil. Deshalb haben wir uns auf Blackchester konzentriert. Es sah aus wie ein Signal. Und wir fanden eine kleinere Energiequelle. Das warst du, Nathaniel.“

„Was bedeutet das für uns?“, fragte Nathaniel.

Robert seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Genau das ist das Problem. Wir wissen es noch nicht. Nur, dass derjenige, der Jack beeinflusst hat, gerufen wurde.“

Nathaniel nickte. „Von wem?“

„Das wissen wir nicht“, antwortete Robert. 

Nathaniel sah auf die Tafel. „Okay, wir müssen es hier in Blackchester herausfinden. Wie gut stehen wir bei den Abweichlern da? Wenn sie wie ich sind, haben wir eine Chance gegen Leute wie ihn.“

Robert nickte. „Genau. Deviants sind Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen besondere Fähigkeiten entwickelt haben. Manche wurden so geboren, andere haben ihre Kräfte durch Unfälle oder wissenschaftliche Experimente bekommen. Wir glauben, dass es auf Terra einige dieser Devianten geben könnte.“

Nathaniel überlegte einen Moment und fragte dann: „Wie viele gibt es bei uns? Und wie finden wir sie?“

„Unsere Sensoren und Informationsnetzwerke sind darauf ausgelegt, ungewöhnliche Aktivitäten zu erkennen“, erklärte Robert. „Wir scannen ständig nach Anomalien und Hinweisen auf übermenschliche Fähigkeiten. Außerdem haben wir Kontakte auf Terra, die uns helfen können.“ Er trat ein paar Schritte von ihnen zurück. "Wir haben nur noch einen. Aber Hinweise auf einige mögliche Ziele."

Nathaniel sah Robert direkt in die Augen. „Und wenn wir diese Deviants finden, wie überzeugen wir sie, sich uns anzuschließen?“

Robert lächelte leicht. „Das wird die schwierigste Aufgabe sein. Ich hatte gehofft, dass wir mit jemandem, der so bodenständig ist wie Nathaniel, die Deviants überzeugen können. Bisher haben wir fast nur Leute mit höheren Fähigkeiten.“

„Wir müssen also nicht nur Kämpfer sein, sondern auch Botschafter und Vermittler“, fasste Nathaniel zusammen.

„Genau“, bestätigte Robert. „Unser Ziel ist es, eine Gemeinschaft zu schaffen, die stark genug ist, jede Bedrohung abzuwehren und die Welt zu beschützen. Aber das können wir nur erreichen, wenn wir die richtigen Leute finden und sie überzeugen, bei uns mitzumachen. Und zwar schnell. Was mir Sorgen macht, ist die Macht von Jack, oder wie er sich selbst nennt, Umbra. Nathaniel, du hast überlebt, weil du Glück hattest. Wir müssen dich ausbilden. Nathaniel nickte zustimmend. "Wir brechen morgen früh auf und fliegen zu einer Insel namens Alasteria, wo sich unser Trainingszentrum befindet." Nathaniel merkte gar nicht, dass Robert ihn in eine riesige Werkstatt führte. „Willkommen im Ausrüstungs- und Entwicklungsraum“, sagte Robert lächelnd. „Hier haben wir die neueste Technik und Ausrüstung, die speziell auf eure Fähigkeiten und Bedürfnisse zugeschnitten ist.“

Er ging zum ersten Dummy, der einen orangefarbenen Anzug trug, und drehte sich zu Nathaniel um. „Nathaniel, das ist der Anzug, den wir entwickelt haben. Er kann deine Energie aufnehmen, bündeln und verstärken. Der Anzug besteht aus einem speziellen Material, das deine Kräfte unterstützt und dich gleichzeitig schützt. Wir hoffen, dass du mit diesem Anzug deine Kräfte voll entfalten kannst. Ich würde mich freuen, wenn du ihn beim Training ausprobierst.“ Fasziniert betrachtete Nathaniel den Anzug. „Er sieht unglaublich aus. Ich kann es kaum erwarten, ihn auszuprobieren.“

Robert nickte.

 "Hey Robert!  Und du musst der Neue sein, oder?" Der Mann vor ihm war freundlich. Ein langer, schlaksiger Typ mit wilden blonden Locken. "Ich heiße Jonah Carina und bin Ingenieur für biomedizinische Systeme. Ich habe Ihren Anzug entworfen, Atlon." Nathaniel berührte den Anzug. "

Jonah drückte auf einen Knopf, der Anzug löste sich auf und ein Datenchip lag in einer Halterung am Anzugständer. Nathaniel nahm ihn in die Hand und drückte ihn dort in die Haut, wo sein Synect in den Arm integriert war, und er wurde registriert. Nathaniel blickte auf seinen Arm. 

"Atlon, ich glaube, ich schaffe das." Er dachte an den Anzug, und plötzlich baute er sich auf und überzog seinen ganzen Körper. "Okay, das ist verrückt", kommentierte Nathaniel. "Jonah, was ist mit unserer Patientin und den Markern?" Jonah sah Robert an. "Unsere Patientin liegt im Koma. Ich konnte vor Ort das Schlimmste verhindern. Es gibt diverse Marker weltweit, Kansas City, Saint Veronika, Blackchester, in den Alpen, dem toten Japan, in Afran in der Wüste. Wir wissen nicht, was das bedeutet, aber unsere Wissenschaftler untersuchen das weltweit." Robert nickte zufrieden.


Jonah klopfte Nathaniel kräftig auf die Schulter. "Also, Atlon, wir müssen los. Alasteria wartet auf uns." Sie wechselten den Standort und erreichten einen Hangar, in dem ein Graveship stand, das sie betraten.

Nathaniel und Jonah saßen in den bequemen Sitzen des Graveships und bereiteten sich auf den Start vor. Die Kabine war in gedämpftes Licht getaucht und die Bildschirme vor ihnen zeigten verschiedene Daten und Anzeigen an.  "Bereit zum Start?", fragte Jonah mit einem breiten Grinsen und klopfte Nathaniel auf die Schulter. Nathaniel nickte, sein Herz schlug vor Aufregung und Nervosität schneller. "Ja, ich bin bereit. Aber ich muss zugeben, dass ich so etwas noch nie erlebt habe."

Jonah lachte. "Keine Sorge, das wird ein Erlebnis, das du nie vergessen wirst. Schnall dich einfach an und genieße es.

Die Lautsprecher knackten und die Stimme von Captain Kurt Wyndham ertönte. "Alle Systeme sind bereit. Wir starten in zehn Sekunden. "Bereithalten."

Nathaniel holte tief Luft und schnallte sich an. Das Surren wurde lauter und die Sitze vibrierten leicht unter ihm. Neben ihm saß Jonah, der entspannt wirkte und auf die Bildschirme vor ihnen blickte.

"Fünf... Jetzt sind wir bei vier. Drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf, dreizehn, fünfzehn, siebzehn, neunzehn, zwanzig, zweiundzwanzig, zweiunddreißig, dreiunddreißig, zwei ... Und los geht's!" Jonah hatte sichtlich viel spaß so einen Quatsch zu erzählen. "Los geht's!"

Mit einem Ruck setzte sich die Graveship in Bewegung, und Nathaniel spürte, wie ihn die Beschleunigung in den Sitz drückte. Der Boden unter ihnen zitterte leicht, als die Maschine von der Basis abhob und in den Himmel schoss. Durch die Fenster konnte Nathaniel sehen, wie die Stadt Blackchester immer kleiner wurde, bis sie nur noch ein kleiner Fleck am Horizont war. "Das ist wirklich verrückt", sagte Nathaniel, während er den Anblick auf sich wirken ließ. "So habe ich mir das wirklich nicht vorgestellt."


Jonah nickte und ein breites Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Es ist immer wieder ein besonderes Gefühl." Das Graveship durchbrach die Wolkendecke und stieg immer höher, bis sie die Kontinente unter sich vorbeiziehen sahen.

"Willkommen im Himmel", sagte Jonah feierlich. 

"Es ist wirklich unglaublich. Fühlt sich an wie ein Raumschiff."

Das Graveship flog nicht lange, dann begann sie zu sinken. Nathaniel konnte durch die Fenster sehen, wie sich unter ihnen die Weite des Ozeans auftat und schließlich eine große grüne Insel in Sicht kam. Die Insel lag neben dem Kontinent Afran, dessen Küste in der Ferne zu sehen war.

"Wir sind fast da", sagte Jonah und schnallte sich wieder an, als das Flugzeug zur Landung ansetzte. "Das ist die Insel Alasteria." "Hier wirst du alles erfahren, was du wissen musst." Nathaniel war fasziniert, als die Insel immer näher kam. Die Insel war ziemlich grün und in der Mitte befand sich eine beeindruckende Anlage, die militärisch und hochmodern aussah. Die Gebäude waren aus robustem Material gebaut und von hohen Zäunen und Wachtürmen umgeben.

"Die Anlage erinnert mich an eine Festung", bemerkte Nathaniel.

Jonah nickte. "Ja, das stimmt. Das ist sie auch. Hier geht es vor allem um Sicherheit. Wir wollen sicherstellen, dass die Trainingsbedingungen ideal sind und keine ungebetenen Gäste stören können."

Sanft setzte die Graveship auf der großen Landebahn auf, die Triebwerke verstummten langsam. Die Rampe öffnete sich und eine frische, salzige Brise wehte herein. Nathaniel und Jonah machten sich zum Aussteigen bereit. Sie schnallten sich ab und erhoben sich.

Als sie die Rampe hinuntergingen, war Nathaniel überwältigt von der Größe und dem Ausmaß der Anlage. Soldatenähnliche Sicherheitsleute und uniformierte Mitarbeiter eilten geschäftig hin und her, während Fahrzeuge und Drohnen in geordneter Hektik ihren Aufgaben nachgingen. "Hallo zusammen! Schön, dass ihr da seid. Das ist unsere Übungsinsel." Jonah breitete die Arme aus. 

Nachdem das Graveship sicher gelandet war, führte Jonah Nathaniel aus der Landebucht hinaus auf das weitläufige Gelände. Je weiter sie gingen, desto beeindruckter war Nathaniel von der Größe der Insel. Jonah zeigte auf die Umgebung und sagte: "Willkommen auf unserer Trainingsinsel. Die Insel ist wirklich erstaunlich groß, nicht wahr? Sie ist nicht nur eine Trainingsbasis, sondern auch eine komplette Forschungs- und Entwicklungseinrichtung, ein sicherer Rückzugsort und vieles mehr."

Nathaniel nickt, überwältigt von der Größe und dem Umfang der Anlage. "Das ist wirklich beeindruckend. Ich hätte nie gedacht, dass es so etwas gibt."

"Wir haben wirklich hart gearbeitet, um diesen Ort zu bauen", sagt Jonah stolz. "Dann zeige ich dir jetzt dein Zimmer. Nach dem Flug und der Aufregung brauchst du sicher erst mal eine Pause."

Sie gingen weiter über das Gelände, vorbei an weiteren Trainingsplätzen, Forschungslabors und Wohnquartieren. Schließlich erreichten sie ein modernes Gebäude, das wohl als Unterkunft diente. Jonah führte Nathaniel einen Gang entlang und blieb vor einer Tür stehen.

"Das ist dein Zimmer", sagte Jonah und öffnete die Tür. "Es ist einfach, aber gemütlich eingerichtet. Hier findest du alles, was du brauchst."

Nathaniel betrat das Zimmer und sah sich um. Der Raum war einfach, aber gemütlich eingerichtet. An einer Wand stand ein Bett, daneben ein Schreibtisch und ein Stuhl. Von hier aus hatte man einen schönen Blick auf die Insel und das Meer dahinter. Auf dem Bett lagen frische Klamotten und durch eine Tür konnte Nathaniel ins Badezimmer sehen.

"Du hast ein bisschen Zeit, dich frisch zu machen und auszuruhen", sagte Jonah. "Dusch dich und zieh dich um."

Nathaniel nickte dankbar. "Vielen Dank, Jonah. Das ist sehr nett von dir."

Jonah lächelte. "Klar, kein Problem. Wir wollen sichergehen, dass du dich hier wohlfühlst und bereit bist für das, was vor uns liegt. "Bis später."

Damit ließ Jonah ihn allein. Nathaniel atmete tief durch und ließ seinen Blick noch einmal durch den Raum schweifen. Dann schnappte er sich die frischen Sachen und ging ins Bad. Das heiße Wasser der Dusche fühlte sich unglaublich erfrischend an und Nathaniel spürte, wie die Anspannung des Tages von ihm abfiel.

Als er sich abgetrocknet und angezogen hatte, fühlte er sich wie neu. Während Nathaniel noch in Gedanken war, klopfte es an der Tür. Er öffnete und sah Jonah, der ihn freundlich lächelnd begrüßte.

"Fertig?", fragte Jonah. "Zeit fürs Abendessen! Ich zeige dir den Speisesaal."

Nathaniel nickt und folgt Jonah durch die Gänge des Wohnheims. "Ich muss sagen, die Dusche hat richtig gut getan. Ich fühle mich wie neugeboren."

Jonah lachte. "Das freut mich zu hören."

Nach ein paar Minuten erreichten sie eine große Doppeltür. Jonah öffnete die Tür und führte Nathaniel in einen großen, hellen Raum. Der Raum war geschmackvoll eingerichtet, lange Tische waren reichlich mit Essen gedeckt. In der Mitte des Raumes stand ein beeindruckendes Buffet mit einer großen Auswahl an Speisen und Getränken.

Nathaniel sah sich um und bemerkte, dass sich viele Menschen im Raum bewegten. Einige trugen Laborkittel und diskutierten über alle möglichen Themen, andere trugen taktische Kleidung und sahen aus wie Agenten.

"Das ist unser Aufenthaltsraum", sagte Jonah. "Hier treffen sich die Wissenschaftler, Ingenieure und Agenten, um zu essen und sich auszutauschen. "Hier können wir uns alle treffen und entspannen."

Nathaniel nickte beeindruckt. "Es ist wirklich erstaunlich, wie viele verschiedene Leute hier sind."

"Ja, das stimmt", bestätigt Jonah. Wir sind ein bunt gemischtes Team von Experten aus der ganzen Welt. Jeder von uns trägt seinen Teil zur gemeinsamen Mission bei. "Und heute Abend lernst du sie alle kennen."

Sie nahmen sich Teller und bedienten sich am Buffet. Nathaniel war beeindruckt von der Auswahl der Speisen. Von frischen Salaten und Früchten über herzhafte Hauptgerichte bis hin zu verführerischen Desserts war alles dabei.

Nachdem sie sich bedient hatten, setzten sie sich an einen der langen Tische. Kurz darauf kam ein freundlicher Mann im Laborkittel zu ihnen an den Tisch. Guten Tag, mein Name ist Dr. Michael Stevens. Ich arbeite in der Biotechnologie."

Nathaniel schüttelte ihm die Hand. "Hallo, Dr. Stevens, schön, Sie kennen zu lernen, ich bin Nathaniel.

"Nathaniel wird hier ausgebildet", fügte Jonah hinzu. "Er hat wirklich besondere Fähigkeiten, die wir weiter entwickeln wollen."

Dr. Stevens nickte zustimmend. "Das klingt spannend. Wir haben hier die besten Ressourcen und das Know-how, um dir zu helfen, dein Potenzial voll auszuschöpfen."

Im Laufe des Abends lernte Nathaniel noch viele andere Menschen kennen. Da waren Agenten, die von ihren Einsätzen berichteten, Wissenschaftler, die von ihren neuesten Entdeckungen erzählten, und Ingenieure, die an der Entwicklung neuer Technologien arbeiteten. Schließlich stand Jonah auf und klopfte Nathaniel auf die Schulter. "So, jetzt ist es Zeit, sich auszuruhen. Morgen beginnen wir mit dem Training. Das wird ein langer Tag." Nathaniel nickte und verabschiedete sich von den neuen Kolleginnen und Kollegen, mit denen er sich angefreundet hatte. "Danke für das leckere Abendessen. Ich freue mich auf morgen."

"Gute Nacht, Nathaniel", sagte Dr. Stevens. "Bis morgen."

Jonah begleitete Nathaniel auf sein Zimmer. "Schlaf gut, Nathaniel."

"Danke, Jonah. Für alles", sagte Nathaniel und ging in sein Zimmer. 

Er ließ sich aufs Bett fallen und schloss die Augen.

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